Colorado Monument

Nach über 800 km von Las Vegas nach Grand Junction sind wir am nächsten Tag weiter gefahren. Über die Landstraße 340 sind wir zum Colorado National Monument gefahren - ein grandioser Canyon, aber schaut selbst.

Der Eintritt in die Parks kostet meistens 10,00 $ pro Auto (Stand Sept. 2014), wenn man jeden Park einzeln bezahlt. In der Regel gilt dieser Preis dann für 7 Tage Aufenthalt im Park. Man kann auch eine Art Jahreskarte für alle Parks in Colorado kaufen. Wenn man sich viele Parks anschauen möchte, ist die Jahreskarte vielleicht günstiger als Einzelkarten.

National Monument Black Canyon of the Gunnison

Nach diesem traumhaften Canyon sind wir über die East 50 (Highway) Richtung Gunnison gefahren.  Zwischen Delta und Montrose liegt das National Monument Black Canyon of the Gunnison. Die Berge sind wirklich sehr dunkel und ein absolutes Muss, wenn man in dieser Gegend unterwegs ist. 

Lake Fork an der East 50

An diesem Tag sind wir bis Gunnison gefahren, auf dem Highway 50. Als wir in Gunnison angekommen sind, konnten wir schon Schneeluft schnuppern, und das am 06. September. In Gunnison gibt es den Italiener "Mario". Die Atmosphäre ist sehr locker und ungezwungen, sehr gemütlich, sehr nettes Personal, lecker Essen, sehr zu empfehlen.

Von Gunnison sind wir weiter über die 50, die 285 und schließlich über die 24 nach Colorado Springs gefahren. Diese Stadt liegt an den Ausläufern der Rocky Mountains, am Fuße des Pikes Peak, der 4304 m hoch ist. 

Morgen werden wir gleich 2 Naturschönheiten sehen, wie auch nur Mutter Natur sie erschaffen kann. Kommt mit mir mit in die bunte Welt der Farben und in den Garden of the Gods:

 

Paint Mines

Ich würde Paint Mines fast für einen Geheimtipp halten. Es waren kaum Besucher dort. Ob nun mit oder ohne Kamera - diese bunte Steinwelt ist einfach faszinierend und wunder-schön. Obwohl die Sonne am frühen Vormittag schon recht hoch stand, sind die Farben nicht ausgeblichen und lassen sich sehr natürlich ablichten. Es war herrlich. Es gibt 3 Parkplätze. Den ersten Parkplatz lasst ihr unbeachtet. Fahrt weiter bis zum 2. Parkplatz. Hier parkt man gleich am schönsten Steingarten. Der schmale Pfad in den Steingarten geht ziemlich steil bergab, ist aber zu schaffen. Für Paint Mines zahlt man keinen Eintritt.

Garden of the Gods

Zum schönen Nachmittagslicht fahren wir in den Garden of the Gods. Wow. Hier hatten die Götter einen besonders guten Tag, als sie diese Felsen schufen. Ebenfalls zu Füßen des Pikes Peak gelegen, ist dieser Park ein Muss, wenn man in Colorado ist. Die Wege sind befestigt, so dass es sehr angenehm ist, durch den Park zu laufen. Obwohl viele Menschen durch den Park wandern, ist er sehr gepflegt und sauber. Die Parkordnung wird durch Ranger überwacht. Sogar Klettern ist erlaubt in den 65 Millionen Jahre alten Felsen.

Die Royal Gorge Bridge

Unser nächster Tagesausflug führt uns zur Royal Gorge Bridge in der Nähe von Canon City (von Colorado Springs über die 115, weiter über die 50 nach Canon City).  Vor dem großen Feuer 2013 war rund um die Brücke ein Vergnügungspark. Dieser wurde durch das Feuer fast zerstört. Zum Glück wurde die Brücke selbst nicht sehr stark in Mitleidenschaft ge- zogen.  Als wir im September 2014 dort waren, waren das Restaurant und die Außen-anlagen bereits wieder hergestellt.  Die Brücke gehört zu den höchsten Hängebrücken der Welt. Unter ihr rauscht der Arkansas River. Neben dem River fährt die Denver and Rio Grande Western Railroad. Von den offenen Aussichtswagen kann man die Brücke von unten bewundern. Von der Brücke aus geht es über 300 m in die Tiefe. Sie ist 384 m lang. Mit dem Trolley-Bus kann man die Brücke kostenlos überqueren, oder man ist halt mutig und läuft über die schwingende Brücke. Man kann durch die Holzplanken nach unten schauen -  Brrrr.
 

Nach der Brücke sind wir über eine traumhaft schöne Landstraße (die 9) bis nach Hartsel an der 24 gefahren. Prärie soweit das Auge gucken konnte. Wir haben freilebende Büffel gesehen, die uns mit ihrer stoischen Ruhe einfach nur beäugten. Sie fanden uns nicht so interessant wie wir sie. Sie sind wunderbar. Bei Frank und mir machten sich Glücksgefühle breit, diese fantastischen Tiere in freier Natur zu sehen.

Aspen und die Maroon Bells

Unser eigentlichen Ziel heißt Rocky Mountain National Park. Wenn man aber schon mal in Colorado ist, sollte man doch wenigstens auch einmal Aspen besuchen und unbedingt auch die Maroon Bells. Also haben wir doch einen sehr großen "Umweg" in Kauf genommen und sind nicht geradewegs von Colorado Springs zum Rocky Mountain Nationalpark (RMNP) gefahren, sondern erstmal nach Aspen.  Von Colorado Springs fahren wir über 85/87, Interstate 25, Canam Highway Richtung Denver. Am Autobahnkreuz vor Denver fahren wir auf den Interstate Highway 70. Wir haben diese Strecke gewählt, um durch den Glenwood Canyon fahren zu können. Eine absolute Meisterleistung in Sachen Straßenbau. In Glenwood Springs fahren wir über die 82 bis nach Snowmass. Nach fast 8 Stunden im Auto und 450 km Strecke kommen wir in Snowmass (ein Vorort von Aspen) an. Wir sind umgeben von mehreren 4000ern. Was für ein Gefühl - wow!   Durch Aspen sind wir nur mit dem Auto gefahren. Es ist sehr mondän und trotz der vielen teuren und sehr schicken Geschäfte strahlt Aspen so etwas wie Gemütlichkeit aus und eine lockere, natürliche Eleganz.

Uns zog es jedoch zu dem meist fotografierten Motiv von Colorado, wie ich einmal gelesen habe, zu den Maroon Bells, die westlich von Aspen liegen und über die Maroon Creek Road zu erreichen sind. Schon auf der Strecke zu den Maroons gibt es unzählige Motive. Man saugt alles auf wie ein Schwamm. Und fantastisches Wetter hatten wir auch noch, nachdem es am Anreisetag zuvor nur geregnet hatte. Die Maroons tragen auch den  mahnenden Beinamen "Deadly Maroons". Viele Bergsteiger sind durch sie schon ums Leben gekommen. Der Fels ist sehr instabil und tötet ohne Vorwarnung. Wir haben die ungefährliche Variante gewählt. Wir haben sie nur fotografiert. Die Maroons sind natürlich kostenpflichtig.

Wir verlassen die unglaublichen, fantastischen, wunderschönen Maroon Bells und fahren wieder auf den Highway 70 durch den grandiosen Glenwood Canyon, diesmal bei strahlendem Sonnenschein. Leider kann man hier nicht anhalten. Die schönsten Teile habe ich gefilmt und werde sie demnächst stolz präsentieren.   Nach dem Glenwood Canyon fahren wir in Wolcott von der 70 ab auf die Landstraße 131, 134, auf den Highway 40 und Highway 34, immer in Begleitung des Colorado River und kommen über den Westeingang in den Rocky Mountain National Park.

Der Rocky Mountain National Park

Wir fahren ein in den Rocky Mountain National Park und stoßen als erstes auf eine Menge Menschen, die alle in dieselbe Richtung schauen, fotografieren und sich vorsichtig bewegen. Unweit des Straßenrandes liegt ein Elchpärchen zwischen den Bäumen. Erst bei genauem Hinschauen bemerkten wir, dass es 2 Elche sind. Sie ließen sich durch uns nicht stören. Es war ein schönes Erlebnis.   Wir waren schon etwas spät dran und mussten durch den ganzen Park bis nach Estes Park fahren. Wir konnten aber nicht einfach nur so durchfahren und nicht anhalten. Ständig ein "Oh, halt mal an. Das ist schön und das hier auch noch." Wir wollten eigentlich nicht im Dunkeln in unserem Quartier ankommen, haben es im Hellen aber nicht geschafft. Allein der Sonnenuntergang war spektakulär. Etliche Fotografen standen mit ihren Stativen und dick angezogen auf Parkplätzen, um das High- light professionell festzuhalten. Wir sind also über die höchste asphaltierte Passstraße der USA gefahren, die Trail Ridge Road, 3713 m hoch. Sie verbindet den Osteingang bei Estes Park mit dem Westeingang am Grand Lake, der 2550 m hoch liegt. Dabei überquert die Trail Ridge Road die kontinentale Wasserscheide zwischen Pazifik und Atlantik. Wow, was für ein Gefühl. In der Nähe des Westeingangs über die 34 liegt über dem Grand Lake das Kawuneeche Valley. Hier irgendwo in den Wiesen am Fuße dunkler Bergwälder entspringt die Quelle des mächtigen Colorado River. Wer genug Zeit hat, sollte sich den Spaziergang durch die Wiesen zum Fluss nicht entgehen lassen.

Endlich ein paar Tage am selben Ort, nur kleine Tagesausflüge. Nach dem vielen Autofahren beschließen wir, eine kleine Wanderung zu machen. Das Wetter hätte besser nicht sein können, strahlend blauer Himmel, angenehme Temperaturen, wir waren frisch und munter - beste Voraussetzungen also. Wir stießen auf einen Wanderweg zum Cub Lake. Auf dem Hinweisschild stand, dass es knapp 5 Meilen bis zum See sind. Na ja, wir sind fit, dass schaffen wir locker. Den See vor den Maroon Bells noch stark präsent vor Augen liefen wir los - über Stock und Stein und dicken Wurzeln. Am Eingang zum Wanderweg noch ein Hinweisschild, wie man sich am besten verhält, sollte man auf einen Bären stoßen. Der letzte Satz lautet: If attacked, fight back! Na dann ist ja alles klar.    Unterwegs kein weiterer Hinweis wie weit es noch ist.  Wir fragten immer wieder mal die Leute, die uns entgegen kamen, wie weit es ungefähr noch ist. Einer meinte noch ca. 1/2 Stunde. Er hatte verschwiegen, dass ein großer Teil davon stetig bergauf ging. Die Laune fiel etwas in den Keller. Aber wir waren uns sicher, dass wir mit einem fantastischen Panorama belohnt würden. Dem war leider nicht so. Der See liegt in einer Sohle, umgeben von abgebrannten Bäumen und fast zugewachsen mit Seerosen, die natürlich nicht mehr blühten. Nun ja, wir bewegten uns und waren an der frischen Luft in den Rockies. Kein Grund zum Meckern. Als wir am Auto wieder ankamen, war die Sonne leider weg, so dass wir den Bear Lake nur bei dicht bewölktem Himmel sahen. Aber wir haben ihn nochmal besucht.

Der Bear Lake bei trübem Wetter

Das trübe Wetter am Tag zuvor am Bear Lake kündigte schon die weiße Pracht an. Als wir am nächsten Morgen aufgestanden sind, waren die Bäume leicht eingezuckert. Der erste Schnee. Wir beschlossen einfach mal loszufahren und vielleicht scheint ja über der dicken Wolkendecke sogar die Sonne. Und so war es dann auch. Am Anfang waren die Wolken noch so dicht, dass man kaum sehen konnte und auf einmal, nach und nach, wurden die Wolkenfetzen immer durchsichtiger und da war er - der stahlblaue Himmel und die Sonne. Über den Wolken war bestes Wetter. Juchu :-))   An der Rainbow Curve der Trail Ridge Road 34 parkten wir, genossen die besondere Atmosphäre in freier Natur über den Wolken zu sein. Was für ein Moment.

Wir fuhren von der Rainbow Curve wieder Richtung "Tal", vorbei am Forest Canyon bis zum Poudre Lake. Hier standen wir nun - an der nordamerikanischen kontinentalen Wasserscheide zwischen dem Atlantik und dem Pazifik. Was für ein Gefühl. Unsere Welt ist so klasse. Und wir dürfen das alles erleben und sehen.   Danach geht es wieder zurück auf der 34 bis zum Alpin Visitor Center, um uns dort erstmal zu stärken. Kurz nach dem Visitor Center erreicht man den höchsten Punkt der Strecke: 3.713 m hoch oder 12.183 Fuß.

Der Sprague Lake

Mit dem Flattop Mountain liegt der See in einer Höhe von 2.648 m über dem Meeresspiegel. Ganz schön hoch. Der Wandweg um ihn herum lässt sich wunderbar laufen. In einer guten halben Stunden ist man den 1 km langen Rundweg gelaufen. Das Wasser ist sehr sauber und klar.   Aber wir wollten ja nochmal zum Bear Lake, da ja nun besseres Wetter als am Vortag war.

Wir sind am Bear Lake

Endlich können wir diesen wunderschönen See bei gutem Licht sehen. Die Sonne verschwindet schon fast hinter den Bergen, aber für ein paar gute Aufnahmen ist das Licht noch perfekt. Der See liegt 2.888 m hoch, geformt und zurückgelassen von Gletschern. Das ist alles so unwirklich. Leider konnte ich Frank zu einer kleinen Wanderung nicht überreden. Vom Bear Lake selbst gehen noch mehrere Wanderweg ab. Vom Bear Lake aus gelangt man zum Nymph Lake und zum Bierstadt Lake.

Wir müssen Abschied nehmen vom Rocky Mountain National Park, der uns begeistert und schwer beeindruckt hat. Wir konnten nur ein µ (Mü) von dem erhaschen, was dieses traumhaft schöne Fleckchen Erde zu bieten hat. Mit schwerem Herzen fahren wir also ab Richtung San Francisco. Wir haben bis dahin nochmal zwei Übernachtungen eingeplant. Eine Strecke von ca. 2.000 km liegt vor uns. Über Estes Park verlassen wir den Park und fahren hoch bis Cheyenne. Hier biegen wir auf die Interstate 80 ab, die sich wie eine fast gerade Linie durch die gesamte USA zieht - angefangen in New Jersey bis nach Kalifornien.  So etwas haben wir vorher noch nie gesehen. Das ist Amerika. Wunderwerke gibt es nur hier. Wir sind auf der 80 durch die Bundesstaaten Wyoming, Utah, Nevada und Kalifornien gefahren und haben noch mehrmals die kontinentale Wasserscheide überquert. Wow!  Unsere erste Übernachtung war in Salt Lake City. Wir sind spät abends angekommen und morgens gleich wieder weiter. Deshalb kann ich zu dieser Stadt nichts berichten. Die zweite Übernachtung war in Reno. Oh Gott, furchtbar. Schnell wieder weg (alt, dreckig, abgeranzt). Den Salzsee konnte ich leider nur aus dem Auto während der Fahrt fotografieren. Die Zeit wurde allmählich etwas knapp. Unsere letzte Übernachtung war dann in San Francisco und ab nach Hause. Auch wieder schön!