Alltag 'raus - Österreich 'rein 

Im August fahren wir nach Österreich - nach Oberösterreich und in die Steiermark. Am Ende eines Urlaubs in Österreich fährt man erholt, den Kopf voll mit schönes Erlebnissen und entschleunigt wieder nach Hause. Wir sind E-Bike gefahren, mit dem Dampfer und der Eisenbahn gefahren und gewandert. Danach hatten wir Waden, aber es war herrlich, der Natur so nahe zu sein.   Ich möchte euch auf eine kleine visuelle Reise nach Österreich in das Salzkammergut mitnehmen. Auf geht's! 

Unser Urlaubsort heißt Obertraun und liegt an dem schönen Hallstätter See.  Leider hatten wir mit dem Wetter die ersten Tage nicht so viel Glück - aber dann kam die Sonne und blieb.

Hallstatt ist eine ganz bezaubernde, hübsche, sehr saubere kleine Stadt. Sie gehört zum Weltkulturerbe der Unesco, und ist entsprechend gut besucht.

Unsere erste Radtour verläuft von Obertraun nach Bad Aussee, direkt an der Traun entlang und über den Koppenweg. Diese Strecke sind hin und zurück ca. 33 km. Erstmal nicht so viel, aber von der einen Steigung mit über 20 % hat uns keiner was gesagt. Da schnaufften nicht nur die E-Bikes; auch wir pfiffen auf dem letzten Loch. Aber nach einer Steigung geht es ja irgendwann auch bergab. Mein Tacho hat 44 km/h gemessen. Juchu - das hat Spaß gemacht.

Wanderung durch die Eishöhle am Dachstein auf dem Krippenstein

Das Wetter hat nicht wirklich Spaß gemacht. Eine gute Gelegenheit, in die Eishöhle zu gehen.   Mit der Krippensteinseilbahn fahren wir hoch zur Höhle. Oben angekommen, hat man einen sehr steilen Anstieg zu Fuß zu überwinden, um zum Eingang der Höhle zu gelangen. Der Weg will einfach nicht enden. Serpentinartig schlängelt er sich nach oben. Ein Höhenunterschied von 70 m ist zu schaffen. Es ist eine Gehzeit von 15 Minuten angegeben - niemals. Wir waren fix und alle. Wir sind zwar nicht geübt in steilen Aufstiegen, aber auch für geübte Wanderer ist der Weg heftig. Vor dem Eingang der Höhle erstmal wieder zu Atem kommen.

Eine Höhlenführerin nahm uns dann mit in das Innere der Eishöhle. Hier sind immer konstante -2 bis -3 Grad Celsius, auch im Sommer. Verschiedene Eisskulpturen wurden mit Licht in Szene gesetzt. Einmal wurde das Licht nach Ankündigung auch komplett gelöscht. Man sieht dann wirklich nichts mehr.    In der Höhle läuft man stetig bergauf bzw. geht über sehr steile Treppen, die natürlich nass und rutschig sind. Also feste Schuhe anziehen und gut festhalten.  Der Rundgang dauert ca. 45 Minuten und ist etwa 800 m lang mit 80 m Höhenunterschied.   Die Inszenierungen in der Höhle sind gut gemacht; die Koppenbrüllerhöhle hat uns aber besser gefallen, s. dazu später mehr.

Der Wetterbericht verspricht Wetterbesserung, und der Sommer soll zurückkehren. Wir hatten Glück: Die Sonne kam zurück und blieb.

Wir nutzen die Gunst der Stunde, fahren nach St. Wolfgang, mieten uns zwei E-Bikes und fahren fast um den ganzen Wolfgangsee, ca. 30 km. Leider sind die Radwege nicht so gut ausgebaut wie wir es von Brandenburg gewohnt sind. Am Wolfgangsee waren die Radwege noch oft vorhanden. Am Attersee schon nicht mehr. 

Wir sind von St. Wolfgang bis nach St. Gilgen mit dem Rad gefahren. In St. Gilgen sind wir mit der Fähre über den Wolfgangsee nach Fürberg übergesetzt.

Einmal so richtig in Fahrt gekommen, haben wir uns am nächsten Tag gleich die nächste Tour vorgenommen und fahren ab Weyregg mit dem Rad um den Attersse. Hier gibt es nur selten Radwege. Man fährt fast ausschließlich direkt auf der Straße. Das war ein bisschen stressig. Es waren viele Autos unterwegs.    Nach ca. 40 km Strecke sind wir mit der Fähre von Attersee bis nach Weyregg übergesetzt und konnten noch eine Regatta sehen.

Ein weiterer schöner Ausflug führte uns zur Panoramastraße zur Loser Alm.

Wieder unten angekommen, haben wir die viel gelobte Blaa-Alm aufgesucht. Ein absolutes Muss. Ihr MÜSST unbedingt den Kaiserschmarrn essen. Der ist soooo lecker. Die Alm überhaupt ist super schön und sehr gemütlich.   Danach haben wir noch den Alpengarten in Bad Aussee besucht. Für Gartenfans und Steingarten-Liebhaber zu empfehlen. Natürlich auch für jeden Anderen. Der Garten ist sehr liebevoll angelegt. Unterschiedliche Pflanzenarten sind in den eigens errichteten Themengärten angepflanzt. Der Alpengarten ist ca. 12.000 m² groß.

Die Sonne legt schon wieder eine Pause ein. Also ab in Höhle.  Diesmal besuchen wir die Koppenbrüllerhöhle im Dachstein.   Am Ende von Obertraun führt ein gut ausgebauter Wanderweg zur Höhle, entlang der Koppentraun. Der Wanderweg ist ohne Anstrengung zu bewältigen. Am Höhleneingang wurden wir von einer sehr netten Höhlenführerin begrüßt. Jeder bekommt eine Lampe in die Hand und los geht's. Die Höhle wurde sehr ausführlich beschrieben und erklärt. Das Wasser, das in der Höhle rauscht, macht schon ganz schön Lärm. Wir fanden es klasse. Die Höhle selbst ist gut zu durchlaufen. Rutschfeste Schuhe sind natürlich Pflicht.

Nach der Höhle war noch genügend Zeit, um zum Gosausee am Dachstein zu fahren. Der See steht unter Naturschutz. Man kann ihn in einer guten Stunde gemütlich umwandern.    Das glasklare Gletscherwasser und der mächtige Dachstein im Hintergrund sind schon eine Augenweide für sich. Sehr zu empfehlen. Leider wollte sich die Sonne immer noch nicht zeigen, so dass der blaue Himmel diesmal nicht zu sehen war.

Am nächsten Tag scheint uns wieder die Sonne ins Gesicht. Ab nach St. Wolfgang Schafbergbahn fahren.  Die Schafbergbahn fährt von St. Wolfgang zur Schafbergspitze. Die kleine Zahnradbahn, die seit 1893 existiert, fährt stetig steil bergauf von 542 m ü.A. in St. Wolfgang bis auf 1.732 m ü.A. zur Schafbergspitze. Die Strecke ist knapp 6 km lang. Langsam geht es nach oben.   Oben angekommen, hat man einen herrlichen Blick über das Salzkammergut mit seinen zahlreichen Seen, wie  Wolfgangsee, Mondsee, Attersee und Schwarzensee.
 

Der mächtige Dachstein - 2.995 m

Ganz bequem, stressfrei und kostenfrei fahren wir mit dem Shuttle-Bus bis zum Parkplatz an der Gondelstation. Unsere Wirtin hat uns bei Ankunft gleich die Schladming-Dachstein Sommercard ausgestellt, mit der wir u.a. kostenlos Bus gefahren sind und auch keinen Eintritt für die Panoramagondel bezahlen mussten. Hier kostete ein Ticket 43,00 €/Pers. Das ist doch mal ein gelungener Schachzug für unsere Natur. Das Auto bleibt stehen und man fährt mit der Sommercard kostenlos bequem Bus.

Mit der Panorama-Gondel fährt man in 6 Minuten 1.000 Höhenmeter. Schon beim Hochfahren kann man den Dachstein bewundern.

Was für ein Erlebnis auf den Dachstein zu fahren? Wir waren tief beeindruckt, aber auch schockiert, wie rückläufig der Gletscher auf dem Dachstein ist. Hier oben wird einem die Klimaerwärmung ganz klar vor Augen geführt.  Obwohl im Winter ca. 8 m Schnee auf den Gletscher fallen, schmilzt im Sommer mehr Eis weg, als im Winter gebildet werden konnte. Es geht einem eine Gänsehaut über.   Von der Größe des Dachsteins, dem weiten Blick auf die Gebirgskette und den anderen Riesen waren wir jedoch begeistert. Ein Gefühl von Freiheit macht sich breit.   Wir haben uns über die Hängebrücke gewagt - mächtig hoch. Auf die Treppe ins Nichts wollte keiner von uns Beiden. Mir hat es gereicht, die Szenerie zu fotografieren. Hier bildete sich auch eine lange Schlange. Jeder wollte das Foto auf der Treppe.   Natürlich haben wir auch den Eispalast besucht. Wir waren sozusagen im Bauch des Gletschers. Die Skulpturen aus Eis und Farbinszenierungen waren toll gemacht. Ein Besuch lohnt sich. In der Eishöhle selbst ist es sehr glatt. Das hat Eis nunmal so ansich.

Der Weg von der Höhle nach oben zur Gondelstation führt ganz easy über ein Laufband, wie am Flughafen. Service überall.

Nachdem wir mit der Gondel wieder heruntergefahren waren, sind wir zu Fuß zur Brandalm gelaufen. Hier gab es lecker was zu essen und einen Holler. Die Alm ist sehr gemütlich. Ein Besuch lohnt sich. Nach der Stärkung ging es runter bis nach Ramsau, und danach hatten wir Waden.

Die Silberkarklamm im Ennstal in der Steiermark

Der letzte Urlaubstag. Wir fahren zur Silberkarklamm, die im Gemeindegebiet von Ramsau liegt. Sie ist ein Naturdenkmal, das sich in privatem Besitz befindet. Gegen ein kleines Entgelt kann die Klamm besucht werden. Wir haben einen sehr heißen Tag erwischt. Das Laufen war anstrengend, weil einfach mal zu heiß. Das tosende kalte Wasser spendete immer wieder Erfrischung und einen kühlen Windzug. Dennoch war es ein großes Erlebnis in der Klamm zu sein und die ständig wechselnden Felsformationen und Wasserläufe zu sehen. Auf jeden Fall empfehlenswert.