Beelitz Heilstätten in HDR

Arbeiterheilstätten & Tuberkulose-krankenhaus Beelitz Heilstätten, heute eine Anlage der Landesversicherungs-anstalt Berlin (LVA)

Ein bisschen was zur Geschichte (Quelle: go2know):

Bauphasen

  • 1898 - 1902  Architekten Schmieden & Boethke
  • 1906 - 1908  Architekt Fritz Schulz
  • 1926 - 1930  Architekt Fritz Schulz
  • 1942 - 1943  Architekt Egon Eiermann
  • nach 1945   durch russische Armee

 

Auf dem Gelände von ca. 196 ha Fläche sind 60 Häuser entstanden für damals 19 Mio. RM (1907 ca. 132.620.00 €). 1908 waren 2 Chef- und 2 Oberärzte, 11 Assistenzärzte, 2 Oberinnen, 5 Oberschwestern, 14 Schwestern, 1 Oberinspektor, 4 Pförtner, 2 Nachtaufseher und 2 Köchinnen beschäftigt.   1902 lag die Bettenzahl nach Ende der 1. Bauphase bei 600, 1907 bei 1200 und 1913 bei 1320.  Zwischen 1902 und 1926 wurden 116.957 Patienten, darunter 6.559 Kinder aufgenommen.

Für die Lungenheilstätte der lungenkranken Männer und Frauen gab es damals schon eine Art Klimaanlage. Zu diesen Gebäuden gehörend gab es ein Luftentnahmehäuschen mit Frischluftzuführungskanälen. Durch das eigene Heizhaus, das Fernwärme erzeugte!!!, die Bäckerei, Fleischerei, Wäscherei, eigene Tierhaltung und Verwertung war man in der Lage, autark leben zu können.  Am südlichen Kesselhaus befindet sich der Wasserturm, die Enteisungsanlage und Kältekompressionsanlage. Diese Leistung ist einfach meisterhaft für die damalige Zeit!   Durch die eigene Gärtnerei wurde eigenständig für Obst und Gemüse gesorgt. 1910 wurde das Baubüro des Sanatoriums der Männer als Schule für die Kinder der Heilstätten genutzt.

Lungenheilstätte für Männer      (Whitney Houston Haus)

Zentralbadeanstalt (1902)

Sanatorium für Männer Wohnpavillon (1902)

Verwaltungsgebäude (1902)

Die Schönheit der Gebäude und die positiven Gedanken, die in den Bau der Heilstätten eingeflossen sind, kann man heute noch sehen und spüren, obwohl der Verfall massiv voranschreitet. Es ist so traurig und faszinierend zugleich.    Alle Teilnehmer des "Workshops" von go2know waren fast erfürchtig, ergriffen, total begeistert und auch glücklich, diese wunderbare Architektur hautnah erleben zu dürfen.